Projekt LiAnE (2019-2022)

Von September 2019 bis September 2022 führten das Comenius-Institut und die Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung das Projekt LiAnE durch. Der Name steht für „Literalität im Alltag – vernetzt in Evangelischer Erwachsenenbildung“. Es ging um Alphabetisierung und Grundbildung. Das Projekt sollte dazu beitragen, Bildungsangebote für Menschen mit geringer Literalität als wesentliche Aufgabe Evangelischer Bildung im Lebenslauf zu verankern.

Die Ergebnisse aus dem Projekt fließen in die Arbeit der Fachstelle GrubA ein.

Projektleitung

Stefan Botters

Comenius-Institut

Projektadministration

Lars Lippenmeier

Comenius-Institut

Projektassistenz

Maria Kagel

Comenius-Institut

Projektsteuerung

Dr. Jens Dechow

Direktor Comenius-Institut Münster

Projektsteuerung

Michael Glatz

Bundesgeschäftsführer DEAE

Projektnetzwerkstelle

Ev. Familienbildungswerk Düsseldorf

Alexandra Baltes

Düsseldorf

Projektnetzwerkstelle

Ev. Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz

Alexandra Wust

Mainz / Simmern

Projektnetzwerkstelle

Ev. Erwachsenenbildung Nord

Katja Drechsler

Stade

Grundbildung als Teil evangelischer Bildung

Grundbildung gehört nach evangelischem Verständnis zum Bildungsauftrag, weil alle Menschen ein Recht auf Bildung haben. Dennoch muss sich die Evangelische Erwachsenenbildung kritisch fragen, warum sie zumeist vor allem das Bildungsbürgertum mit ihren Formaten erreicht, also Menschen, die von sich aus bereits ein starkes Interesse an Bildung haben. Woran liegt es, dass Menschen anderer sozialer oder kultureller Herkunft beziehungsweise Menschen mit anderen Bildungshintergründen eher weniger an den Formaten der Evangelischen Erwachsenenbildung teilnehmen? Daran schließt sich die Frage an, wie sich Evangelische Erwachsenenbildung anders organisieren müsste, damit sich dies ändern könnte. Dabei bietet die konfessionelle Erwachsenenbildung viele Chancen, weil sie durch ihre Anbindung an Kirchengemeinden vor Ort in den Quartieren präsent ist und dadurch eigentlich Zugang zu „allen“ Menschen haben könnte. Das Projekt „LiAnE“ wollte unter anderem zeigen, dass spannende konzeptionelle Ideen und innovative Ansätze dazu führen, neue Zielgruppen zu erreichen.

Kompetenzen fördern

Grundbildung braucht sensiblen Umgang, Multiplikatoren, Kooperationen und Netzwerke. Evangelische Grundbildung muss sich durch Haltung auszeichnen: Formate sollen mit den Lernenden und nicht für die Lernenden geplant und durchgeführt werden und so besonders lernenden- und prozessorientiert sein. Je stärker die Lernenden selbst aktiv werden, umso performanzorientierter kann Bildung gestaltet werden, bis dahin, dass die Lernenden zu Lehrenden und Kursleiter*innen werden. Der Umgang mit den Lernenden soll kompetenz- statt defizitorientiert sein. Die LEO-Studie 2018 zeigt zwar, dass 6,2 Mio. Erwachsene in Deutschland nicht ausreichend lesen und schreiben können, aber sie zeigt auch, dass 62,3 % von ihnen erwerbstätig sind und in vielen Aspekten den Alltag meistern. Gerade die Alltagsfähigkeiten und Kenntnisse sowie die Fähigkeit, Berufstätigkeit und Familie zu gestalten, sollen geschätzt werden und sind idealerweise für die Bildungsformate zu nutzen. Neue Bildungsorte können ein wichtiger Schlüssel sein, sodass Bildung aufsuchend geschehen kann. Auch durch neue Kooperationspartner und Netzwerke können neue Zielgruppen erschlossen werden. Wir wollen zu den Menschen gehen und nicht warten, bis sie zu uns kommen.